Information, Informierung und Kommunikation - drei zentrale Begriffe im heutigen Gesundheitswesen. Sie sollen zu einem Mehr an Qualität, Transparenz und Effizienz der Gesundheitsversorgung beitragen.
Die Medizinische Informatik als anwendungsbezogene Informatik-Disziplin befasst sich mit der Unterstützung und Gestaltung medizinischer Entscheidungs- und Versorgungsprozesse und dem Informationsmanagement im Gesundheitswesen.
Sie erforscht, entwickelt und betreibt umfassende Medizinische Informationssysteme und Telematik-Anwendungen. Sie liefert Methoden zur Informationsbewertung und Informationsnutzung für Medizin, Ökonomie und Bürger.
Medizinische Informatik ist somit Wissenschaft, Technologie und Dienstleistung. Eine qualititativ höherwertige und effektivere Patientenversorgung - auch über Institutionsgrenzen hinweg - ist das zentrale Ziel der Medizinischen Informatik. Moderne Informationstechnologien sind Mittel, diese Ziele zu erreichen. Sie sind charakterisiert durch:
- Verfügbarkeit leistungsfähiger, bezahlbarer Computer
- Vernetzungsfähigkeit zu großen Systemen
- Möglichkeit der integrierten Erfassung, Speicherung, Verarbeitung und Präsentation von
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- frei formulierten Texten (z.B. Befunde, Beschreibungen, OP-Berichte),
- Daten (z.B. Diagnosen, Ergebnisse von Untersuchungen, Laborwerte),
- Bildern (z.B. Röntgenbilder, Ultraschallbilder, Fotoaufnahmen),
- Signalen (z.B. EKG, EEG, EMG),
- Videos (z.B. Operationsmitschnitte, Bewegungsabläufe, Verhaltensweisen),
- Ton (z.B. Strömungsgeräusche, sprachliche Erläuterungen, Musiktherapien).
Dabei ist der Medizinische Informatiker nicht nur der mit softwaretechnischen Lösungen punktueller Probleme befasst. Vielmehr sollte er jede Veränderung eines Softwaresystems im organisatorischen Gesamtzusammenhang betrachten und so zum Gestalter von Arbeitsplätzen und Arbeitsprozessen, d.h. von organisatorischen Strukturen werden.
Damit leistet die Medizinische Informatik einen entscheidenden Beitrag zur Medizin und Gesundheitsversorgung der Zukunft.