Für die Medizinische Hochschule Hannover wird 1967 ein Medizinisches System Hannover (MSH) zur medizinischen Basisdokumentation entwickelt, das bereits 1968 routinemässig eingesetzt wird. Mit diesem System ist die Erfassung, Speicherung und Auswertung der als wesentlich erachteten medizinischen und administrativen Daten stationärer Behandlungsfälle möglich [2].
Da nur fehlerfreie Daten in der Datenbank gespeichert werden sollen, ist es wichtig, die Zeitspanne zwischen Codierung und Erzeugung des Kontrollausdruckes von vormals ein bis drei Wochen auf 24 Stunden zu reduzieren. Zur Archivierung werden die Patientenakten auf Mikrofilmen gespeichert [1].
Nach dreijähriger praktischer Erfahrung mit dem Medizinischen System Hannover (MSH) kommt Reichertz zu folgenden Schlussfolgerungen:
- Die Deskription komplexer Systeme und die Erfahrung damit erfordert eine Vielzahl von Generalisten und Fachspezialisten, die sich auf dem Gebiet der Informatik und Medizin, aber auch in der Soziologie, Psychologie und der Betriebswirtschaft auskennen müssen.
- Eine Unterstützung medizinischer und medizinisch-administrativer Bereiche durch Entscheidungshilfen sollte gefördert werden.
- Die Kommunikation zwischen den einzelnen Projektgruppen sollte durch eine zentral angelegt Dokumentationsgruppe koordiniert werden.
- Die Motivation der Benutzer des Systems ist sehr wichtig, denn sie entscheiden letztendlich über die Qualität der eingegebenen Daten. Teilweise ist an einigen Peripheriearbeitsplätzen ein geringer Mehraufwand entstanden, ohne dass einen unmittelbarer Nutzen vor Ort erkennbar ist.